ORTHOPÄDISCHE UNIVERSITÄTSKLINIK

Biofilmbildung auf Prothesenmaterial und deren pathologische Relevanz

Revisionseingriffe aufgrund periprothetischer Infektionen stellen ein ernstzunehmendes Problem in der Endoprothetik dar. Bei einer Hüft- oder Schulterendoprothese ist zwar nur in etwa 1 % der Fälle mit ihnen zu rechnen. Nach Wechseloperationen bzw. Revisionen liegt die Rate mit 5 % Protheseninfektionen jedoch etwas höher. Diese periprothetischen Infektionen verursachen hohe Kosten und basieren meist auf der Bildung eines Biofilms, welcher die involvierten Bakterien gegen antimikrobielle Therapien schützt. Die häufigsten Keime des septischen Prothesenbefalls sind Staphylococcus aureus und epidermidis, jedoch sind auch oft andere Mikroorganismen wie Propionibacterium acnes oder Finegoldia magna oder auch komplexe, mikrobielle Gemeinschaften für prothetische Infektionen verantwortlich. Das größte Problem dieser Infektionen ist zum einen die Sepsis, wenn es sich um einen starken Infekt handelt. Aber auch die vorzeitige Prothesen-Lockerung ist bei so genannten „Low-grade“ Infekten problematisch. Die Erkennung eines „Low grade“-Infekts ist schwierig, da dieser häufig nur zufällig bei einem Wechsel durch Entnahme vieler Proben entdeckt wird. Zumeist gelingt es durch die Kombination aus Anamnese, Bildgebung, Entzündungsparameter und einer präoperativen Punktion mit ausreichender Wahrscheinlichkeit die Diagnose zu stellen. Die schnelle und sichere Diagnose ist bis heute insbesondere bei „Low-grade“-Infekten schwierig. Auch die Behandlung einer „Low-grad“-Infektion sollte vermutlich dem Schweregrad der Infektion angepasst sein, so dass sich Unterschied ein der Therapie der Sepsis und der „Low-grade“- Infektion ergeben.

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Die Diagnose der „Low-grade“ periprothetischen Infektionen bleibt daher eine schwierige Aufgabe im klinischen Alltag und eine verbesserte Diagnosestrategie ist zwingend notwendig. Ziel der Arbeit ist ein besseres Verständnis der Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft und der Bildung von Biofilmen in vivo mit dem Ziel einer besseren Diagnose und Behandlung.

Letzte Änderung: 03.02.2021 - Ansprechpartner:

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