Chronik
Seit dem 01.04.2010 ist Herr Prof. Dr. Christoph Hubertus Lohmann Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg.
Er ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Kinderorthopädie, Orthopädie und Rheumatologie, Physikalische Therapie und Balneologie. Nach seinem Medizinstudium absolvierte er seine Ausbildung an der Universitätsklinik Göttingen. 1997/98 war er als Fellow an den Departments of Orthopaedics der University of Florida und der University of Texas at San Antonio, USA. 2001 wechselte er an die Klinik und Poliklinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Eppendorf-Hamburg (UKE). Er habilitierte sich mit dem Thema: Die Regulation von osteogenen Zellen durch Implantatoberflächen und durch Verschleißprodukte von Endoprothesen. Im Dezember 2003 erfolgte die Berufung zum C3-Professor an der Universität Hamburg und Christoph Lohmann wurde stellvertretender Direktor des Lehrstuhls für Orthopädie. Anfang 2006 übernahm er zusätzlich die Funktion des stellvertretenden Chefarztes der Orthopädie an der Rheumaklinik Bad Bramstedt.
Prof. Lohmann verfügt über große Erfahrungen sowohl in der Endoprothetik und der rekonstruktiven Gelenkchirurgie als auch auf den Gebieten der Tumororthopädie, Rheumaorthopädie und Kinderorthopädie. Weiterhin richtet sich sein Arbeitsspektrum auf die Behandlung von speziellen Arthropathien, die aseptische und septische Wechselchirurgie bis hin zu speziellen Problemen der Rheumachirurgie. Auch bestehende Schwerpunkte der Magdeburger Orthopäden, wie die Sportorthopädie in Kooperation mit dem Olympiastützpunkt Sachsen/Anhalt oder die Wirbelsäulenorthopädie werden besonders gefördert.
Unsere wissenschaftliche Tätigkeit umfasst ein breites Spektrum. Dazu gehören beispielsweise Untersuchungen zur Regulation von Knochenzellen durch Implantate, zur Vermeidbarkeit von Allergien auf Implantate, die Weiterentwicklung der Regenerativen Medizin/ Tissue Engineering und von Verfahren zum Knochen- und Knorpelersatz. Außerdem widmet er sich Schadensfallanalysen von Endoprothesen und der Therapie von Knochendefekten.
Historie
Mit der Berufung von Prof. Dr.med. habil. Bernhard Blencke am 01.10.1963 auf den Lehrstuhl für Orthopädie erhielt das Fachgebiet Orthopädie die volle Selbständigkeit an der Medizinischen Akademie Magdeburg. Von 1962 bis 1966 wurde durch Um- und Ausbau des 1904/1905 errichteten Doppelwohnhauses in der Schellingstraße unter dem Direktorat von Prof. Blencke die Orthopädische Klinik mit 3 Stationen, Poliklinik, Röntgen, Labor und Physiotherapie geschaffen. Nach der offiziellen Einweihung des Hauses am 12.02.1966 konnte am 03. März 1966 die erste Operation in der Klinik erfolgen.
Nach der Emeritierung von Prof. Blencke übernahm 1968 Prof. Dr. Hermann Weickert das Direktorat der Klinik. Unter seiner Leitung wurde der operative Sektor der Klinik wesentlich ausgebaut. Schwerpunkte der Tätigkeit waren die Kinderorthopädie, insbesondere die Behandlung der Luxationshüfte und die Einführung der Wirbelsäulenchirurgie und Gelenkendoprothetik. In den folgenden Jahren wurden die Operationszahlen und das operative Spektrum ständig erweitert.
Besonderen Verdienst hat sich Prof. Weickert durch die Organisation der Frühdiagnostik und Prophylaxe der Luxationshüfte erworben und war maßgeblich an der Entwicklung der Sonographie der Säuglingshüfte in der damaligen DDR beteiligt. Nach der Emeritierung von Prof. Weickert hat 1986 Prof. Dr. Wolfram Neumann die Klinik übernommen.
1987 erfolgte der Umzug in den Klinikneubau auf dem Campus des Universitätsklinikums. Nun standen 110 Betten und 3 Operationssäle zur Verfügung, so dass die Zahl stationär behandelter Patienten und die Operationskapazität erheblich erweitert werden konnte.
Unter Leitung von Prof. Neumann entwickelten sich als Schwerpunkte der Klinik die Endoprothetik und die Rheumachirurgie. Hinzu kam der Ausbau der arthroskopischen Chirurgie und der Tumorchirurgie. Bis zum Jahr 2004 konnten die Operationszahlen auf über 3.000 Fälle pro Jahr gesteigert werden, darunter 650 Kniegelenksendoprothesen und 500 Hüftgelenksendoprothesen.
Mit Übernahme eines weiteren Operationssaales in dem neugebauten Klinikumsgebäude konnte die Zahl der Wirbelsäulenoperationen wesentlich ausgebaut werden. Gegenwärtig wird von der Orthopädischen Universitätsklinik das gesamte Spektrum orthopädischer Operationen abgedeckt. Hinzu kommt eine Ambulanz mit zahlreichen Spezialsprechstunden sowie eine leistungsfähige Physiotherapieabteilung. Seit 1991 ist in der Orthopädischen Universitätsklinik eine sportmedizinische Abteilung integriert, die den Olympiastützpunkt Magdeburg mitbetreut. Im gleichen Jahr wurde auch eine Forschungsabteilung eingerichtet, die sich schwerpunktmäßig mit Untersuchungen zur neuro-muskulären Steuerung befasst. Herr Prof. Wolfram Neumann führte die Klinik bis zum 31.03.2010.